Sauber, sauber: staubfrei ins All

Airbus baut nicht nur Flugzeuge, sondern auch Satelliten. In einer Halle in Friedrichshafen-Immenstaad entstehen Forschungssatelliten in einer Reinraumanlage, die zu den zehn Saubersten in Europa zählt. Jedes Staubkorn kann in der Schwerelosigkeit unabsehbare Folgen für die Funktion eines Satelliten haben. Betec hat für den Reinraum und das Besucherzentrum mehr als 2.000 qm Boden beschichtet.

Der Traum jedes Hausstaubphobikers, hier wird er wahr. Das oberste Gebot bei der Satellitenmontage von Airbus ist es, den Eintrag von Staub und Schmutz zu verhindern. Ein ausgeklügeltes Belüftungssystem teilt die Halle in zwei Bereiche. Neben dem normalen Reinraum gibt es einen noch sensibleren Bereich, in dem selbst kleinste Partikel komplett aus der Luft gefiltert werden.

Wer in den Kernbereich des Reinraumes will, muss zwei Schleusen passieren, verschiedene Reinigungsschritte und Kleiderwechsel vollziehen. Masken und Kopfhaube verhindern, dass Haare und Hautschuppen den Reinraum verschmutzen.

Sollte Staub in einen Satelliten gelangen, hätte das unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit fatale Folgen. Auf der Erde lagert sich Staub unter dem Einfluss der Schwerkraft hauptsächlich auf horizontalen Flächen ab und verbleibt dort auch. Im All fliegt der Staub aber unkontrolliert umher und kann Messgeräte und Optiken beeinflussen.

Bereits während der Bauphase galten bei Airbus besondere Anforderungen an die Sauberkeit. Im Reinraum wurde eine 2K-Epoxi-Beschichtung aufgebracht. Das verwendete Material ist reinraum-geprüft und zusätzlich elektrisch ableit- fähig. Denn statische Aufladungen könnten elektronische Bauteile beschädigen. Da in der Reinraumhalle auch mit schwerem Gerät gearbeitet wird, ist zusätzlich eine hohe mechanische Belastbarkeit gefordert.

Im Showroom von Airbus wurde ein 2K- Epoxi-Terrazzomörtelbelag aufgebracht. Der Boden musste während des Gießens an bereits montierte Lichtleisten angearbeitet werden. Insgesamt wurden über 2.000 qm Bodenfläche hergestellt und Betec konnte bei diesem Projekt seine Leistungsfähigkeit unter besonderen Bedingungen unter Beweis stellen.

"Neben der schieren Größe gab es bei dieser Baustelle einige Besonderheiten. Sauberes Arbeiten von Anfang an und das Vermeiden von Schmutzeintrag gehört z.B. dazu. Dieses Vorgehen dürfen Sie allerdings bei jedem Projekt von Betec erwarten.“ – so Andreas Vesel, Projektleiter dieser Baustelle.