Stuckornamente – unverwechselbare Eleganz und besonderes Flair

Räume erhalten durch Stuck eine unverwechselbare Eleganz und ein besonderes Flair. Stuck hebt besondere Raumdetails hervor und strukturiert Flächen. Bei dieser Villa hat ein Wasserschaden die historische Stuckdecke zerstört. Wir konnten durch traditionelle Handwerkskunst der Decke wieder zu ihrer alten Pracht verhelfen.

Adolf Loos postulierte 1908: „Die Evolution der Kultur ist gleichbedeutend mit dem Entfernen des Ornamentes aus dem Gebrauchsgegenstande.“

Sein Vortrag „Ornament und Verbrechen“ wurde zu einem Glaubensbekenntnis der modernen Architektur. Wer sich nicht verdächtig machen wollte rückwärtsgewandte Arbeit abzuliefern verzichtete auf jede Art funktionsloser Schmuckelemente.

Diese Auffassung verinnerlichten Generationen von Architekten bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. Dennoch trotzten die wohlhabenden Bildungsbürger diesem Diktat in ihren städtischen Wohnungen oder Villen in Aussichtslage mit hohen Räumen, knarzendem Parkett und natürlich Stuckdecken.

Die überaus große Beliebtheit der Altbauten noch nach über hundert Jahren zeigt, dass diese Gebäude nicht nur aus ästhetischer Sicht bevorzugt werden, sondern dass diese - inzwischen sanierten - Gebäude auch von besonders hoher Qualität sind. Stuck bringt in jedem Fall eine ganz eigene Atmosphäre in den Wohnraum.

Durch ihre aufwendige Herstellung waren Stuckverkleidungen schon immer ein Zeichen für Luxus. Stuck an der Decke kann klassisch, nüchtern, verspielt oder elegant sein. Die hier wiederhergestellte Decke zeichnet sich durch eine strenge Geometrie und ihren seriellen Charakter aus. Die quadratischen Stuckelemente werden in einer Form gegossen und vor Ort angebracht.

Die Stöße der einzelnen Elemente werden verspachtelt und die gesamte Decke danach gestrichen. Das Ergebnis lässt erkennen, dass bei der Ausführung mit Sorgfalt und größter Genauigkeit vorgegangen wurde. Gerade in den letzten Jahren ist Stuck in hochwertigen Neubauten wieder gefragt.

Besonders gerne wird Stuck zum Beispiel mit Lichtleisten kombiniert. Durch die indirekte Beleuchtung schaffen sie eine wohnliche Atmosphäre und bringen die Räume zur Geltung. Die generelle Abneigung gegen jedes Ornament scheint in den letzten Jahren abgenommen zu haben.

Der Jurist und Schriftsteller Klaus Heitmann hat sich heute mit der Frage beschäftigt, ob Ornament ein Verbrechen ist. Er kommt zu einer komplett anderen Schlussfolgerung als Adolf Loos: „Eine alte Erfahrung zeigt: wer schmückt, liebt. Das Ornament ist daher nichts anderes als eine Liebeserklärung an die Wirklichkeit. Der Mangel daran aber ist die Lieblosigkeit.“