Wer an Hausmeister denkt, mag sich an Schulzeiten erinnern, wo mürrische Männer in grauen Kitteln diesen Job im Modus „Dienst nach Vorschrift“ verrichtet haben. Die Arbeitsauffassung und der allgemeine Gemütszustand von Joachim Stellmach könnte von diesem klischeehaften Bild nicht weiter entfernt sein.
Es genügt, ihm kurz zu begegnen und die gute Laune springt sofort auf einen selbst über. Den Hausmeister-Job bei Leibbrand füllt er mit Herz und Seele seit 2016 aus. Das bewegte Leben von Joachim Stellmach beginnt in Oberschlesien, auf polnischem Staatsgebiet. Seine Eltern haben bereits vor seiner Geburt regelmäßig Ausreiseanträge gestellt. Nach 20 Jahren war es soweit und eine Übersiedelung in die Bundesrepublik konnte vonstattengehen. Der gelernte Möbelpolsterer erinnert sich an seine Lehrzeit: „Das Polstern war seinerzeit komplette Handarbeit. Keine Elektro- oder Drucklufttacker und keine Stahlfedern, die verarbeitungsfertig waren. Die Gurte, Federleinen und Polsterauflagen wurden mit Hammer und Nägeln fixiert.
Eine auf wändige, aber schlecht bezahlte Arbeit.“ In der BRD arbeitete Joachim Stellmach deshalb zunächst in einem Chemiewerk. 1988 führte ihn eine Wallfahrt zu Ehren des Heiligen Rochus nach Bingen am Rhein. Dort traf er eine ehemalige Mitschülerin aus seiner Heimat wieder. Sie wurden ein Paar und sind bis heute verheiratet.
Nach verschiedenen beruflichen Stationen machte sich Joachim Stellmach selbstständig. Dabei lernte er Manfred Klusak kennen. Der in der Zwischenzeit pensionierte Leibbrand Mitarbeiter erkannte das Potenzial von Joachim Stellmach und holte ihn in sein Team. Insbesondere die Montage von Spanndecken wurde zu seiner Profession. Heute ist er ein begehrter Springer, der neben seiner Hausmeistertätigkeit überall dort hilft, wo Not am Mann ist. Hier zeigt der leidenschaftliche Handwerker seine Vielseitigkeit.
Die Kollegen fragen aber nicht nur aus diesem Grund nach seiner Hilfe. Denn wo Joachim Stellmach ist, ist die gute Laune nicht weit.